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Schatz im Keller

Verantwortlicher Autor: Stefan Siedler Essen, 09.07.2020, 10:03 Uhr
Fachartikel: +++ Reise & Tourismus +++ Bericht 10646x gelesen
2m großer Siebenarmiger Leuchter aus Ottonen-Zeit
2m großer Siebenarmiger Leuchter aus Ottonen-Zeit  Bild: Stefan Siedler

Essen [ENA] Nicht nur die Wege des Herrn, sondern auch die Schätze ihrer Gläubigen sind manchmal unergründlich. Nicht so hier in der Gegend, die später mal Ruhrpott genannt werden soll. Der Bischof von Hildesheim im 9. Jhdt. Altfried wirkte an der Gründung mehrerer religiös verfasster Frauengemeinschaften mit.

Um 845 n.Chr. erwarb er in Rom Reliquien von den Märtyrern Cosmas und Damian. Hier gründete er mit seiner Familie ein Münster, stiftete die Reliquien und fand daran Gefallen, so dass er auch dort seine ewige Ruhe finden wollte. Die Menschen, die sich um das Münster im Laufe der Zeit ansiedelten, bezeichneten ihre Stadt als Astnide, erst im Laufe der Zeit wurde daraus das uns bekannte Essen im Ruhrgebiet. An diese Gründung erinnert auch en Teil des Stadtwappens, das goldene Richtschwert der beiden Heiligen. Schließlich wirkten am Erfolg dieser Frauengemeinschaften auch Damen aus Familien der damaligen Herrscherdynastien. Theophanu, die Enkeltochter Otto I. wirkte an dieser Stelle und schenkte dem Essener Stiftsschatz wertvolle Stücke.

Dieser Schatz musste leider regelmäßig wie andere Schätze mehrmals in Sicherheit an verschiedene Orte gebracht werden, doch schließlich kehrte er dann doch fast komplett zurück. 1958 wurde der Domschatz erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am 15.05.2009 wurde die um 70 % erweiterte Ausstellungsfläche wiedereröffnet und museumspädagogisch aufbereitet ohne als Museum selbst aufzutreten. Seitdem befindet sich südlich des Essener Doms die Domschatzkammer, die aktuell unter Beachtung der COVID-Auflagen auf 3 Etagen besichtigt, nein bestaunt werden kann! Viele Touristen kennen sicherlich den Essener Dom und die Goldene Madonna oder den zwei Meter hoher siebenarmiger Bronzeleuchter aus ottonischer Zeit.

Diese sind öffentlich zugänglich, aber der Eintritt i.H. von 4 €/3 € erm. um den 1000 Jahren alten Schätzen (Kreuznagelreliquiar, Theophanu-Evangeliar, Zeremonialschwert, Otto-Mathilden-Kreuz, das Kreuz mit den großen Senkschmelzen, das Theophanu-Kreuz, das Mathildenkreuz u.v.m.) ganz nah zu sein. Abgerundet wird die Ausstellung noch durch wertvolle Objekte aus späteren Epochen. Infos findet der Interessierte im Internet unter www.domschatz-essen.de oder am Burgplatz 2 in 45127 Essen.

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